ZUSAMMEN GEGEN GESPENSTISCHE VORURTEILE
Geschlechtskrankheiten?
Die merkt man doch!
Geschlechtskrankheiten oder genauer: Sexuell übertragbare Infektionen (kurz STI, von engl. Sexually Transmitted Infections) sind in der Community weit verbreitet. Fast genauso verbreitet ist die falsche Annahme, dass eine Ansteckung mit deutlichen Symptomen einhergeht: Häufig spürst du gar nichts und oft machen sich die Erreger dort breit, wo du es nicht vermutest (etwa im Rachen oder im Hintern!). Unbemerkt können sie dann deinen Körper schwer schädigen und beim Sex unentdeckt weitergegeben werden. Der alte Begriff „Geschlechtskrankheiten“ führt etwas in die Irre, denn manchmal äußert sich eine Ansteckung zwar mit Symptomen, aber eben nicht an den Genitalien oder am/im Po. So können beispielsweise Ausschläge am Rumpf oder den Händen und Füßen, Haarausfälle oder Schmerzen unter dem Rippenbogen auch Anzeichen für eine STI sein. Einige STIs tauchen auch gleich für mehrere Monate oder sogar Jahre ab: In solchen Latenzphasen gibt es dann gar keine Krankheitszeichen.
Aufgrund fehlender Symptome und der vielfältigen Übertragungswege ist es schwierig sich vor STIs zu schützen. Selbst Kondome bieten bestenfalls einen eingeschränkten Schutz (link zu Kondome sind der beste Schutz?). Deshalb sind regelmäßige Routine-Checks eine wichtige Maßnahme, um Geschlechtskrankheiten früh zu entdecken. Rechtzeitig erkannt, ist die Behandlung von STI meist unkompliziert und du wirst sie schnell wieder los. Bleiben sie jedoch unentdeckt, können sie zu schweren Gesundheitsschäden führen und erhöhen dein Risiko, dich beim Sex mit HIV anzustecken. Männer, die Sex mit Männern haben, sollten sich zumindest einmal jährlich (bei mehr als zehn Partner*innen besser halbjährlich) auf STIs testen lassen. Welche Tests besonders empfehlenswert sind, erfährst du in der Beratung in den Teststellen der Aidshilfen („Checkpoints“) oder der Gesundheitsämter.
Eine weitere wichtige Schutzmöglichkeit sind Impfungen. Diese stehen für die Hepatitis-Formen A und B sowie MPox („Affenpocken“) zur Verfügung. Für schwule und andere Männer*, die Sex mit Männern* haben, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Impfung.